In der bis auf den letzten Platz gefüllten Festhalle hielt der Bestseller-Autor und Arzt Ruediger Dahlke gleich zwei Vorträge. Über die Hälfte der Zuschauer nahm eine https://strato-editor.com/.cm4all/uproc.php/0/.Sutter-Dahlke-G%C3%B6ck-Ungerer.jpg/picture-400?_=18581873827 längere Anfahrt in Kauf um live dabei zu sein. So begrüßte Bürgermeister Dr. Ralf Göck die gesundheitsbewussten Zuhörer herzlich in der Hufeisengemeinde und verwies auf die vielfältigen Gesundheits-Angebote für ihre Bürger. Der Brühler Internist und Mitinitiator des Forums Dr. Axel Sutter freute sich, dass die beiden Vortrags-Themen die Tradition und den roten Faden der bisherigen Veranstaltungen aufgreifen. Als Beispiele nannte er aus den Vorjahren „Was heilt – Selbstheilungskräfte aktivieren“ – „Macht verzeihen gesünder?“ – „Herzensangelegenheiten“. Die eigene Kompetenz für Gesundheit zu entdecken und zu stärken sei eines der Anliegen des Gesundheitsforums, so Dr. Sutter.
Dr. Ruediger Dahlke (2.v.l.), die Initiatoren des Gesundheitsforums Dr. Axel Sutter (li.) und Dr. Ralf Göck (2.v.re.) und Jochen Ungerer (re. - Kultur-Villa Meixner) im Foyer der Festhalle.
Ruediger Dahlke, bekannt durch bislang 64 Buchtitel, unter anderem „Krankheit als Weg“ und „Krankheit als Symbol“ freute sich, nach 2012 zum zweiten Mal Gast in der Brühler Festhalle zu sein. In seiner sehr präsenten und unaufgeregten Art lud er die Zuhörer ein, Argumente für eine Ernährung mit darin enthaltener Lebenskraft anzuhören und lud ein, dies selbst auszuprobieren. Die Beschäftigung mit der Lebenskraft sei im Westen ein mutiges Unterfangen. So hätten Wissenschaftler wie Prof. Popp und Prof. Schrödinger Anfeindungen aushalten müssen, als sie sich der Erforschung der Lebenskraft zuwandten. Im Osten sei Prana und Chi seit Jahrtausenden ein tief in der Gesellschaft verwurzeltes Wissen. Dahlkes Plädoyer für eine vegane Kost unter zusätzlichem Verzicht auf Weizen-Gluten war untermauert mit zahlreichen Studien und immer auch humorvoll. Vor allem das zahlenmäßig dominierende weibliche Publikum konnte immer wieder über die männlichen Macken und Schwächen bei Gesundheitsthemen laut lachen. Das Brot, das Christus gebrochen hatte, ist mit unserem heutigen Brot nicht mehr zu vergleichen, so Dahlke. Dass das Weizen Urkorn 12 Chromosomen und der heutige auf großen Ertrag gezüchtete Weizen 48 Chromosomen enthalte bedeute genetisch eine deutlich größere Abweichung als zwischen Schimpanse und Mensch. Nach Dahlkes Auffassung kann mit der Ernährung auch Prostata-Krebs „an und abgeschaltet werden“, was aus dem Verlauf des PSA Wertes abgelesen werden könne. Viele chronisch Erkrankte, hier vor allem auch Rheumatiker würden nach seiner langjährigen ärztlichen Erfahrung von einer Nahrungsumstellung profitieren. Dass seine Thesen vor allem in schulmedizinischen Kreisen durchaus umstritten sind, verschwieg Dahlke nicht.
Gefüttert mit vielen Argumenten scharte sich das Publikum in der Pause um den Büchertisch und deckte sich für die häusliche Nachbereitung der Vorträge ein.
„Das Schattenprinzip – Die Aussöhnung mit unserer verborgenen Seite“ war das zweite Thema des Abends. Nach C.G. Jung ist der Schatten das gesamte Unbewusste. Er ist das Wesen, das wir lieber nicht wären, letztendlich aber doch werden müssen, um zur Ganzheit zu gelangen. Insofern empfinden wir den Schatten, bzw. unsere »dunkle Seite«, äußerst zwiespältig: Er stößt uns ab und fasziniert zugleich.
Arbeit mit dem Schatten dient der Bewusstwerdung und ist im wahren Sinn des Wortes Lichtarbeit. Wieder sehr humorvoll zeigte Dahlke, wie wertvoll es für uns Menschen ist, den eigenen Schatten aufzuspüren und zu konfrontieren, um ihn schließlich annehmen und integrieren zu können. Wer sich auf die Schattenarbeit einlässt, werde offener, freundlicher und toleranter – sich selbst und anderen gegenüber, so Dahlke.
Wir sehen unsere eigenen „Macken“ nicht und projizieren sie auf andere. Wir sagen oft, dass wir „über unseren Schatten“ springen müssen. Die Entwicklungssprünge unserer Seele sind eigentlich alles „Über-den-Schatten-Sprünge“. Doch, um über unsere Schatten springen zu können, müssen wir sie erst erkennen. Das ist „Schatten-Arbeit“.
Dahlke: „Sehr einfach gesagt, müssen wir unsere Vergangenheit aufräumen, bevor wir heil und vollständig in der Gegenwart ankommen können.“
Das richtige Parkett für gegenseitige Schatten-Arbeit kann eine Partnerschaft sein. Mehr noch: Eine Partnerschaft wird erst dann zu einer authentischen Seelenpartnerschaft, wenn sich die Partner bewusste Sparing-Partner im Schattenboxen sind. Denn niemand konfrontiert einen mit seinen Schattenanteilen so intim wie ein Partner. Hier können Seelen-Partner wirklich zusammen wachsen so Dahlke.
Ein langer Applaus zeigte, dass Dr. Dahlke den Nerv des Publikums getroffen hatte.